Mit Abwehr und unbedingtem Willen zum Heimsieg

Nach einem nervenaufreibenden Spiel gewann der HSV Hannover das Kellerduell der 3. Liga gegen Schlusslicht SV Plauen-Oberlosa durch einen von Joel Wolf in letzter Sekunde verwandelten Siebenmeter mit 23:22 (11:11). „Unsere Abwehr und der unbedingte Wille haben das Spiel heute für uns gerissen“, sagte Teammanager Dirk Müller.


150 Fans sahen einen leidenschaftlichen Auftritt ihrer Mannschaft, die den besseren Start erwischte und durch Max Berthold 3:2 (4.) in Führung ging. Bei der Landung knickte er um und humpelte zunächst vom Feld. Daraufhin stockte es dann gewaltig im Angriff. David Sauß glich zwar zum 6:6 aus, doch blieb der HSV acht Minuten ohne Treffer und geriet 6:9 (25.) in Rückstand. Es war jedoch zu spüren: wir wollen unbedingt diese Punkte. Berthold kam zurück und traf zum 10:10 (29.). Erneut knickt er bei der Landung um und griff sich ans Knie. Für ihn war dann Schluss.

Nach Wiederanpfiff nahm das Spiel trotz des Schocks vorübergehend deutlich an Fahrt auf. Lukas Quedenbaum traf zum 16:15 (37.), doch Wolf verpasste völlig frei zu erhöhen. auf der anderen Seite warfen die Gäste einen Siebenmeter einen Meter über die Latte. Die Nervosität war bei beiden Mannschaften zu spüren. Mit etlichen Zeitstrafen wurde die Partie danach wieder zerfahrener. Der HSV stand zwar gut in der Deckung, ließ aber durch Quedenbaum, Sauß und Florian Schenker viele gute Gelegenheiten aus. Das rächte sich. Plötzlich führten die Gäste mit 20:19 (51.) und schienen zwei Minuten vor Schluss beim 22:20 vor dem Sieg.

Doch der HSV warf alles rein. Sebastian Czok verkürzte, eroberte hinten den Ball und passte auf Lukas Quedenbaum, der zum 22:22 versenkte. Die Deckung des HSV erzwang dann erneut den Ballgewinn und 16 Sekunden vor der Sirene nahm Trainer Robin John die Auszeit. Durchatmen. Maximilian Forst konnte nur auf Kosten eines Siebenmeters gestoppt werden. Joel Wolf schnappte sich den Ball. „Ich hatte zittrige Beine“, gestand der 21-Jährige. Er blieb trotzdem eiskalt und verschwand danach in einer Jubeltraube seiner Mitspieler. „Es gab viel Auf und Ab und am Ende war eine Menge Glück dabei“, sagte John.