HSV gewinnt Zitterpartie in Braunschweig

Der HSV Hannover hat mit einem 31:29 (17:17)-Sieg beim MTV Braunschweig die Chance gewahrt, doch noch die Abstiegsrunde zu vermeiden. Zufrieden war Trainer Robin John allerdings nur mit dem Ergebnis: „Man hat gemerkt welchen Druck wir haben und nicht so gespielt, wie wir wollten. Aber es ist positiv, dass wir im Moment auch schlechte Spiele gewinnen.“

Nachdem Hendrik Benckendorf 90 Sekunden vor Spielende das vermeintlich entscheidende 30:28 gelang, war die Abwehr einmal mehr im Tiefschlaf und kassierte postwendend den Anschluss. Nach einem rüden Foul an Flavio Pichiri gab es 22 Sekunden vor dem Abpfiff Siebenmeter. Lars Hoffmann scheiterte, doch seine Mitspieler holten den Abpraller und Robin Müller machte den Sack zu.

Die Partie begann nach Wunsch für die Anderter. Braunschweig hatte Anwurf, aber das erste Tor erzielte Philip Müller. In der Folge hielt Götz Heuer einige Bälle, die Angriffe wurden konsequent abgeschlossen und Florian Schenker erhöhte auf 9:5. Ausgerechnet in Überzahl kam der Bruch. Gegen die offensivere Braunschweiger Abwehr unterliefen dem HSV mehr und mehr Ballverluste und beim 11:11 (21.) war der Vorsprung futsch. Dann fingen sich die Gäste und mit einem fulminanten Wurf in den Winkel traf Sebastian Czok zehn Sekunden vor der Pause zum vermeintlichen 17:16-Halbzeitstand. Bezeichnend für die Abwehrleistung in Hälfte eins: Mit der Sirene glichen die Gastgeber aus.

Nach dem Wechsel wurde das Spiel immer wilder. „Ich dachte, dass wir den Schalter umlegen. Aber wir haben die Braunschweiger Geschenke nicht genutzt“, sagte John. Stattdessen stieg die Fehlerquote und beim 21:20 (37.) gingen die Löwenstädter das erste Mal in Führung. Doch der HSV hatte die richtige Antwort und griff immer wieder die Schnittstellen der MTV-Deckung an. Belohnt wurde das mit vielen Zeitstrafen und Siebenmetern, die Joel Wolf eiskalt verwandelte. Das 25:22 (43.) beruhigte nicht. Im Gegenteil. Jonas Borgmann und Flavio Pichiri vergaben und auch Joel Wolf (50.) scheiterte im neunten Versuch das erste Mal vom Strich. Lars Hoffmann machte es mit dem 28:26 (53.) besser. Nachdem auch Robin Müller blank vor dem Tor vergab und Hoffmann auf die Strafbank musste, begann das große Zittern. „Man hat gesehen, dass zu viele bei uns Nerven zeigten. Das muss am Mittwoch in Vinnhorst besser werden“, fordert der Trainer.