Der HSV Hannover hat es verpasst, vorzeitig die Weichen zum Klassenerhalt in der 3. Liga zu stellen. Aufgrund von 12 schwachen Minuten vor der Pause verloren die Anderter in Nordhemmern unnötig mit 31:32 (18:23) bei LIT 1912 II und sind die Tabellenführung in der Abstiegsrunde Gruppe 3 los.

„Diese Phase kostet das Spiel. Da waren wir zu langsam im Kopf“, sparte Trainer Robin John nicht mit Kritik an seiner Mannschaft. In einem von den Gastgebern mit hohem Tempo geführten Spiel, entwickelte sich von der ersten Minute ein offener Schlagabtausch, in dem der HSV stets Antworten hatte und durch den Doppelschlag von Linksaußen Lars Hoffmann nach einer Viertelstunde beim 10:8 zum ersten Mal mit zwei Toren in Führung ging. Als Lukas Quedenbaum vier Minuten später auf 13:10 erhöhte, schien der Matchplan aufzugehen. Was in den verbleibenden Minuten der ersten Hälfte passierte, ist nur schwer in Worte zu fassen. Im Angriff häuften sich Fehler und Fehlwürfe, die LIT jeweils gnadenlos im direkten Konter bestrafte. Robin John war sauer: „Laufen ist keine Frage der Taktik. Unser Rückzug war fahrlässig.“ 13 Gegentore in elf Minuten sprechen eine deutliche Sprache.

„In der Pause hat die Kabine dann ein bisschen gewackelt“, verriet der HSV-Coach. Das zeigte Früchte. Die Mannschaft kam mit einer anderen Einstellung zurück auf das Spielfeld und der eingewechselte Jonas Lange wurde zum sicheren Rückhalt.

Sebastian Czok verkürzte auf 24:25 (40.) und Quedenbaum glich zehn Minuten vor dem Ende zum 27:27 aus. Einziges Manko in dieser Phase: „Wir lassen leider einige freie Chancen aus“, ärgerte sich John.

Das sollte sich in der Schlussphase rächen, denn LIT setzte sich wieder 31:29 (57.) ab. Doch der HSV gab nicht auf: Joel Wolf verkürzte in der Schlussminute auf 31:32. Die Anderter stellten die Wurffalle, Lange hielt und es blieben zehn Sekunden. Die reichten leider nicht mehr.

In der kommenden Woche ist frei, am 7. Mai steigt dann das Rückspiel in Misburg. Weil der SV Plauen in Barmbek nur ein Unentschieden schaffte und sich LIT sowie Plauen in der kommenden Woche gegenseitig die Punkte wegnehmen, können die Anderter mit einem Sieg im Rückspiel schon die Rettung perfekt machen.