Schlagwort: Weihnachten

Klare Niederlage im Weihnachtsspiel

Der HSV Hannover hat in der 3. Liga das letzte Heimspiel des Jahres verloren. Die Mannschaft von Robin John verlor das Derby gegen den MTV Braunschweig verdient mit 25:31 (14:19). Viele verletzungs- und krankheitsbedingte Ausfälle machten sich bemerkbar, allein als Grund für die Niederlage anzuführen, reicht dies aber nicht aus.

Dem HSV fehlte die Leidenschaft, die in einem Derby notwendig ist. „Ich führe das auf die schlechte Trainingswoche zurück“, sagte Trainer Robin John. Er verpasste die Dienstagseinheit, weil er im Stau stand und konnte zum Abschlusstraining am Donnerstag nur sechs Spieler versammeln. „Trotzdem erwarte ich, dass wir mit mehr Feuer ins Spiel gehen.“

Im Gegensatz zum Hinspiel hatte MTV-Trainer Volker Mudrow einiges geändert. Im Angriff brachte er über 60 Minuten den siebten Feldspieler. Weil die Anderter kaum Lösungen fanden und in der ersten Hälfte obendrein große Probleme gegen die sehr offensive Deckung hatten, sowie ein ums andere Mal am starken Mustafa Wendland im MTV-Tor scheiterten, setzten sich die Gäste nach einer Viertelstunde 10:6 ab. John („wir haben es im Positionsangriff nicht geschafft, den Ball laufen zu lassen“) nahm die Auszeit und der HSV kam im Angriff endlich besser ins Spiel. Problem blieb die Abwehr: Jeder Abpraller landete bei Braunschweig, das auf 16:10 (25.) erhöhte. Gefahrenmomente für das oft verwaiste Gästetor: Fehlanzeige. „Wir sind zu langsam im Kopf und schaffen es nicht, den Ball schnell zum Anwurfkreis zu bringen“, räumte Rechtsaußen Lukas Quedenbaum ein. Erst in der 30. Minute gelang es zweimal ins Tempo zu kommen und auf 14:19 zu verkürzen.

Nach Wiederanpfiff stabilisierte sich die Deckung, aber die Abschlussschwäche blieb. Bezeichnend: Beim 16:22 scheiterte Lars Hoffman jeweils völlig frei zunächst am Pfosten und dann an Wendland. Das zog den Gastgebern endgültig den Stecker. In der Folge hatte man das Gefühl, das Spiel plätschert so dahin. „Vielleicht fehlte die Stimmung auf der Bank. Ich habe versucht die Jungs anzutreiben, aber irgendwann merkt man, dass Braunschweig zu abgeklärt ist“, so Quedenbaum. Braunschweig war zwar nicht mehr so souverän wie vor der Pause, geriet aber nie in Gefahr weil der HSV unglaublichen Chancenwucher betrieb und allein drei Siebenmeter ausließ.

Weihnachts-Heimspiel gegen Braunschweig

Im letzten Heimspiel des Jahres erwartet der HSV Hannover am Sonnabend (19 Uhr) den MTV Braunschweig. Nach der Niederlage vor 14 Tagen gegen Stralsund wünschen sich die Fans vier Tage nach Nikolaus ein Handballfest.

Weihnachtliches Ambiente

Und nicht nur sportlich bieten die Anderter ihren Fans etwas: Für ein weihnachtliches Ambiente wird durch die freundliche Unterstützung der Eventagentur Pohlposition neben dem Standard-Angebot auch Glühwein (mit und ohne Schuss), Kinderpunsch, Chili con Carne sowie ein veganes Chili sin Carne angeboten. Zudem hat der HSV Hannover ein paar kleine Weihnachtsüberraschungen in der Halle vorbereitet.

“Wir freuen uns, den Anderter Handball unterstützen zu können, wünschen der Mannschaft viel Erfolg für den Rest der Saison und allen Handballfans ein frohes Weihnachtsfest”, so Pohlposition Geschäftsführer Arne Pohl.

Keine leichte Aufgabe

Das Spiel wird dann keine leichte Aufgabe für die Mannschaft von Trainer Robin John. Denn nach durchwachsenem Saisonstart sind die Löwenstädter durch fünf Siege in Folge auf Platz drei geklettert und brennen auf Revanche für die 22:28-Pleite am 1. Spieltag, als der HSV vor 3000 Fans in der Volkswagen Arena triumphierte. „Die kommen mit viel Selbstvertrauen. „Wir müssen Bock auf Abwehr haben und aktiver als bisher verteidigten“, betont John, da die Löwenstädter zuletzt konsequent auf den siebten Feldspieler setzten.

Mit der Bilanz der ersten Halbserie (15:9 Punkte, Rang vier) ist der Coach zufrieden: „Vor allem, wenn man unseren dezimierten Kader der letzten Wochen betrachtet.“ Zustimmung kommt von Teammanager Dirk Müller: „Wenn uns das vorher jemand gesagt hätte, hätten wir es so genommen.” Nach der Zitterpartie in der vergangenen Spielzeit, als erst der Klassenerhalt erst in der Abstiegsrunde eingetütet wurde, lautete das Ziel im Sommer, so früh wie möglich ausreichend Abstand nach unten herzustellen. Das gelang eindrucksvoll.

Als nach dem 6. Spieltag Philip Müller (musste an der Schulter operiert werden) und Robin Müller (Fußverletzung) ausfielen, gab es allerdings einen Bruch, weil der Innenblock neu formiert werden musste. Dort überzeugten zuletzt Lauro Pichiri aus der A-Jugend und Bruder Flavio Pichiri.

Trotz der personellen Umstellung sei die spielerische Entwicklung sehr positiv, zumal der Angriff variabler wurde und mehr über die Außen gespielt wird. Nicht umsonst ist Lukas Quedenbaum mit 67 Treffern bester Feldtorschütze der Staffel. „Viel meckern, die Rückraumspieler schießen zu wenig. Ich habe da aber eine klare Philosophie: Mir sind Chancen aus sechs Metern lieber“, sagt John.